Rainer Hildebrandt

deutscher Publizist und Historiker; 1948 Gründer der "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" und 1963 der "Arbeitsgemeinschaft 13. August"; Gründer 1962 und Geschäftsführender Vorsitzender des Museums Haus am Checkpoint Charlie (Dokumentation der Geschichte der Maueropfer und der Mauerflüchtlinge)

* 14. Dezember 1914 Stuttgart

† 9. Januar 2004 Berlin

Herkunft

Rainer Hildebrandt war der Sohn des Stuttgarter Kunsthistorikers Hans Hildebrandt. Seine Mutter, eine Jüdin, war Malerin.

Ausbildung

Nach dem Abitur arbeitete er als Hochschulpraktikant und studierte ab 1936 Physik, später Philosophie und Soziologie und war Schüler von Eduard Spranger. H. promovierte bei Franz Rupp über ein arbeitspsychologisches Thema. Schon im 1. Semester sah H. sich in innerer Opposition gegen den Nationalsozialismus und seinen Totalitätsanspruch. Der junge Doktor fand den Anschluss an den Kreis um Albrecht Haushofer und zog sich deshalb die Aufmerksamkeit der Gestapo zu. Politisch auch wegen seiner Mutter bereits zu den "Verdächtigen" gehörend, wurde H. zum Kriegsdienst eingezogen. 1943 wurde H. wegen "Wehrkraftzersetzung" siebzehn Monate lang inhaftiert.

Wirken

Die ersten Nachkriegsjahre galten literarischen Plänen H.s in Berlin. Er schrieb damals auch ein Buch über Professor Albrecht Haushofer und seine Freunde mit dem Titel "Wir sind die Letzten". Mehr und mehr begannen ihn der ...